Hygiene Begriffserklärung

Index Abkürzungen und Begriffserklärung

HACCP
Abkürzung für „Hazard Analysis Critical Control Points“ - dies ist die Analyse und Kontrolle kritischer Punkte, im Bereich der Lebensmittelzubereitung, -verarbeitung, -herstellung und des Verkaufs.


...zid
Begriffe mit der Endung ...zid erklären sich mit "Abtötung", z.B. viruzid, bakterizid usw.

antiseptisch
vollkommen rein, frei von Organismen.

Bakteriostase
Vermehrungshemmung bzw. Wachstumshemmung von Bakterien.
Chem. Desinfektionsmittel üben in einem gewissen Konzentrationsbereich eine wachstumshemmende Wirkung gegenüber Bakterien aus.
Ein Maß für die wachstumshemmende Wirkung eines Präparates ist der MHK-Wert. Dieser Wert gibt die min. Hemmkonzentration eines antimikrobiellen Stoffes an. Bei Konzentrationserhöhung erfolgt bei chem. Desinfektionsmitteln im allgemeinen der Übergang in den bakteriziden Wirkungsbereich.

Bakterizidie
Abtötung von Bakterien durch thermische, chemothermische und chemische Verfahren.

Begrenzt viruzid
Dieser Begriff wurde 2004 vom Robert-Koch-Institut eingeführt und beschreibt die Wirksamkeit eines Desinfektionsverfahrens gegenüber der Gesamtheit der behüllten Viren einschl. HBV, HCV und HIV.
Wenn ein Desinfektionsverfahren im Infektiositätstest gegenüber dem Vacciniavirus und dem BVDV (bovine viral diarrhea virus) wirksam ist, dann gilt das Desinfektionsverfahren als begrenzt viruzid.

Betriebsanweisung
Nach §20 Gefahrstoffverordnung = Schriftliche Information für den Arbeitnehmer, der mit gefährlichen Stoffen umgeht. Gilt auch beim Umgang mit Desinfektionsmitteln. Betriebsanweisungen sind durch den Arbeitgeber zu erstellen und jährlich zu unterweisen.

BfArM
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bonn, zuständig u.a. für die Zulassung von Arzneimittel.

BfR
Bundesinstitut für Risikobewertung, zuständig für die Bewertung kosmetischer Inhaltsstoffe hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Unbedenklichkeit.

Bioakkumulation
Fähigkeit von fettlöslichen Chemikalien, sich innerhalb einer Nahrungskette anzureichern.
Spielt im Desinfektionsmittelbereich nur bei halogenierten Phenolen eine Rolle.

Biolumineszenzverfahren
Störanfälliger Schnelltest zur Bestimmung der Keimzahl in Pharma-, Mineralwasser- und Lebensmittelindustrie. Basiert auf fluorimetrischer Messung des ATP-Gehaltes der Bakterien über das Luziferin/Luziferase-System.

Biozidrichtlinie
Die Biozidrichtlinie der EU wird europaweit die Zulassung und en Umgang mit bioziden Produkten aus dem nichtagrarischen Bereich (z.B. techn. Konservierungsmittel, häusliche Schädlingsbekämpfungsmittel, spezielle Desinfektionsmittel) regeln. Die EU-Richtlinie wurde 1998 verabschiedet. Das deutsche Biozidgesetz trat am 28. Juni 2002 in Kraft.

BSB
Biolobischer Sauerstoffbedarf
Der von den Bakterien beim biologischen Abbau verbrauchte Sauerstoff.

BSE
Bovine Spongiforme Enzephalopathie
Sogenannter Rinderwahnsinn, ähnelt der beim Menschen vorkommenden Creutzfeld-Jakob-Krankheit. Erreger bisher unbekannt.

BVD-Virus
Hier handelt es sich um das „bovine viral diarrhea virus“
Es ist ein Virus aus der Veterinärmedizin und löst beim Menschen keine Krankheiten aus.

BVL
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Berlin.

CEN
Comite Europeen de Normalisation = Europäisches Komitee für Normung
Erarbeitet u.a. Normen zur Prüfung der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln und Antiseptika, die dann für die gesamte EU gültig sind.

CJK
Creutzfeld-Jakob-Krankheit
Tödliche Nerven-Erkrankung des Menschen unbekannter Ursache.

CTFA
Bezeichnung des amerikanischen Fachverbandes für Kosmetik.

Dekontamination
Keimreduktion auf den Händen (Haut) mit Hilfe eines Waschpräparates mit keimabtötenden Eigenschaften. Heute wird dieser Begriff auch ersetzt durch „hygienische Händewaschung“.

Desinfektion
Bezweckt die Abtötung bzw. Inaktivierung von krankheits-erregenden Keimen an und in kontaminierten Objekten sowie die Unterbrechung von Infektionsketten.
In Deutschland müssen Desinfektionsmittel im Sinne der DGHM in festgelegten Testverfahren eine Keimreduktion von mind. 5 log-Stufen zeigen.

DGHM
Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e.V.
Die Desinfektionsmittel-Kommission der DGHM veröffentlicht Methoden zur Bestimmung der Wirksamkeit von chem. Desinfektionsmitteln.
Bei der Desinfektionsmittel-Kommission der DGHM kann die Zertifizierung eines Präparates über Vorlage von zwei neutralen Gutachten gemäß DGHM-Richtlinien beantragt werden.
Nach erfolgreicher Prüfung durch die Kommission rusultiert die Zertifikatserstellung sowie die Aufnahme des Präparates in die DGHM-Liste.

DGHM Liste
Liste der von der DGHM für wirksam befundenen Desinfektionsmittel für die laufende Desinfektion mit Angabe der Konzentrationen und Einwirkzeiten.
Die aufgeführten DGHM Desinfektionswerte stellen eine Empfehlung und keine bindende Vorschrift dar.

DGKH
Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.
Eingetragener Verein von Hygienikern, der sich zum Ziel gesetzt hat, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Hygiene praxisgerecht aufzuarbeiten und anzuwenden.

DIN
Deutsche Institut für Normung
Erarbeitet im europäischen Rahmen Testverfahren zur Prüfung von Desinfektionsmitteln und Antiseptika.

DVG
Deutsche Veterinär-medizinische Gesellschaft e.V.

DVV
Deutsche Verinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e.V.

EHEC
Enterohämorrhagische Escherichia coli
Variante der Escherichia coli-Bakterien, die bsonders pathogene, krankheitserregende Eigenschaften aufweisen.

Endothel
Einschichtiger Zellverband an der Innenwand aller Gefäße, Kapillaren und serösen Höhlen (Gegensatz zu Epithel).

Epithel
Oberste Zellschicht der Haut.
Geschlossener ein- oder mehrschichtiger Zellverband, der die äüßeren Körperoberflächen bedeckt.

FCV
Felines Calicivirus
Hier handelt es sich um ein Virus aus der Veterinärmedizin, das vor allem Katzen befällt.
Für den Menschen hat es keine krankmachende Bedeutung.

Fungizidie
Abtötung von Pilzen durch thermische, chemo-thermische und chemische Verfahren.

GefStoffV
Gefahrstoffverordnung
Diese regelt die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von gefährlichen Stoffen und Zubereitungen.

GLP
Godd Laboratory Practices
Verfahren zur Qualitätssicherung in Laboratorien, die nichtklinische Prüfungen zur Bewertung der Auswirkungen von Chemikalien auf Mensch, Tier und Umwelt.
Prüfergebnisse von Laboren, denen von einer autorisierten Prüfbehörde ein GLP Zertifikat erteilt wurde, genießen internationale Anerkennung.

GMP
Good Manufacturing Practices
von der WHO herausgegebene Grundregeln für die Sicherheit der Qualität bei der Herstellung von Arzneimitteln.

HACCP
Hazard Analysis of Critical Control Points
Methode zur Qualitätssicherung mit dem Schwerpunkt Hygiene in der Lebensmittelindustrie und im Großküchenbereich. Personal- und Flächenhygiene sind wichtige Bausteine des HACCP-Konzeptes.

Haut-Antiseptik
Die Haut-Antiseptik hat das Ziel, die Keimzahl auf der Haut möglichst stark zu senken. Dies ist vor operativen Eingriffen, Injektionen und Punktionen wichtig.

Händehygiene
Unter Händehygiene versteht man die Gesamtheit aller Maßnahmen, um die Übertragung von Krankheitserregern über die Hände des Personals zu vermeiden und gleichzeitig die zum Teil stark strapazierte Haut gesund zu erhalten.

Hautschutz
Hautschutz bezeichnet die Gesamtheit aller Maßnahmen, die dazu dienen, Hautschäden zu vermeiden.
HbsAg / HbcAg
Indirektes Testverfahren zur Überprüfung der Wirkung chem. Desinfektionsmittel gegenüber Hepatitis B-Viren.

HAV
Hepatitis A Virus
HAV löst die epidemische oder infektiöse Hepatitis aus. Ihr Verlauf ist nicht chronisch, verursacht aber schwere Durchfälle. Die Übertragung erfolgt über Lebensmittel oder Wasser. Eine aktive und passive Imunisierung ist möglich.

HBV
Hapatitis B Virus
Verursacher der sogenannten Serum-Hapatitis, bei der es zu einer Leberentzündung kommt.
Die Übertragung kann auch oral oder durch Schleimhautkontakte erfolgen.
Schutzmaßnahmen sind aktive Schutzimpfung, Desinfektionsmaßnahmen, Tragen von Handschuhen.

HCV
Hepatitis C Virus
Häufigste Erregerform der Posttransfusionshepatitis.

HSV
Herpes simplex Virus
Es handelt sich hierbei um ein zur Herpes-Gruppe gehörendes Virus, da hauptsächlich durch Schmierinfektionen übertragen wird.

HIV
AIDS Virus
Human Immundificiency Virus
Virus aus der Gruppe der Retro-Viren, das die Abwehrschwäche AIDS auslöst.

Hygieneplan
Wichtige organisatorische Maßnahme in Krankenhaus und Praxis, oder zur Qualitätssicherung in Legensmittel- und pharmazeutischen Industrie.
In einem Hygieneplan werden Verhaltens- und Vorgehens-weisen für Arbeitsabläufe festgelegt, bei denen aseptisches Arbeiten notwendig ist.

Iatrogene Krankheit
Durch Handlungen des Arzetes hervorgerufene Krankheit

IfSG
Infektionsschutzgesetz
Gesetzt zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen.

INCI
International Nomenclature of Cosmetic Ingredients
Deklaration aller Inhaltsstoffe von Kosmetika.

Indikatorkeime
Mikroorganismen, bei deren Vorkommen auf die Anwesenheit bestimmter Verunreinigungen geschlossen werden kann z.B. Coli-Bakterien dienen als Indikatorkeime für fäkale Verunreinigungen.

Inkubationszeit
Zeitraum zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen.

In vitro
"im Glas", Versuch in kontrollierter Umgebung, wie z.B. im Glas, Reagenzglas.

In vivo
"im lebenden Organismus", Versuch mit lebenden Personen.

Kreuzinfektion
Keimverschleppung über Personen, Geräte oder sonstige Gegenstände.

Lösemittel
Zur Verstärkung der reinigenden Wirkung von Tensiden werden organische Lösemittel zugesetzt (z.B. Alkohol), erhöht die Fettlösekraft und und Vermindert die Bildung von Rückständen auf Oberflächen.

MAD-Test
Morphologischer Alterations- und Desintegrationstest
Der Test wird zur Überprüfung der Wirksamkeit eines Präparates gegenüber Hepatitis B Virus eingesetzt.

Milzbrand
Milzbrand wird verursacht durch Bacillus anthracis.
Je nach Lokalisation können respiratorische Sekrete, Sekrete von Infektionsherden sowie Fäzes ald erregerhaltiges Material betrachtet werden. Unabhängig von der Herkunft der Erreger sind bei Kontamination Maßnahmen zur Desinfektion von Flächen erforderlich.

MRSA
Methicillin-resistente Staphylococcus aureus
Isolate bzw. Stämme, die gegen ß-Lactam-Antibiotika und zum Teil auch die meisten anderen Wirkstoffgruppen resistent sind.

MRE
Multiresistente Erreger
Am häufigsten wird MRE in Zusammenhang mit MRSA bzw. VRE verwendet.

Multiresistente Keime
Bakterien, die gegen mehrere Antibiotika resistent geworden sind und deshalb schwierig bekämpft werden können.
Viele Desinfektionsmittel sind auch gegen multiresistente Bakterienstämme wirksam.

Noro-Viren
Norwalk-like-Virus
Hier handelt es sich um eine Virusgruppe, die vor allem den Magen-Darm-Trakt befallen und zu Durchfallerkrankungen führen kann.

Nosokomiale Infektion
Infektion, die sich Patienten während der Behandlung im Krankenhaus zuziehen können.
Der wirksamste Schutz gegen Ausbreitung von Nosokomialen Infektionen ist die strikte Einhaltung von Hygieneplänen und vor allem die hygienische Händedesinfektion.

Ökotoxikologie
Wissenschaft, die die Auswirkung von Chemikalien auf die Umwelt untersucht.

Pathogen
Krankheitserregend

Polio-Virus
Erreger der Poliomyelitis (Kinderlähmung). Dieses sehr widerstandsfähige Enterovirus wird als Testvirus in der Desinfektionsmittelwirksamkeitsprüfung eingesetzt.

Resistenz
Widerstandsfähigkeit von Mikroorganismen gegenüber Umwelteinflüssen, physikalischen oder chemischen Abtötungsverfahren.

Retroviren
Andere Bezeichnung für Retroviridae.
Diese Gruppe von Viren enthält im Gegensatz zu den „normalen“ Viren als genetisches Informationsmaterial RNS, die erst im Wirt in DNS „zurückübersetzt“ werden muß.
Retroviren verursachen bei Tieren die Bildung von Tumoren.

RKI
Robert-Koch-Institut Berlin

RKI Liste
Liste von Desinfektionsmitteln, die bei behördlich angeordneter Desinfektion vom RKI für wirksam befunden wurden.
Im Vergleich zur DGHM-Liste sind hier die Prüfanforderungen etwas höher.

Sicherheitsdatenblatt
Muß nach der Gefahrstoffverordnung vom Hersteller gefährlicher Stoffe und Zubereitungen dem Verbraucher zur Verfügung gestellt werden.

Tenside
Reinigungsaktive bzw. oberflächenaktive Substanzen. Besitzen eine hohe Fettlösekraft.

Unterhaltsreinigung
Ständige Reinigung eines Raumes, d.h. der Raum wird aufgeräumt, gelüftet, Abfallbehälter geleert und Möbel entstaubt und zum Schluss die Böden gereinigt.
Bei der Grundreinigung werden zusätzlich Regale, Schränke usw. ausgeräumt und ausgewischt, alle Flächen werden gereinigt. Die Wände und Böden werden bei der Grundreinigung hygienisch gereinigt, eventl. wird hier auch eine Desinfektion eingesetzt, bzw. auch Böden beschichtet.

VAH-Liste
Desinfektionsmittelliste des Verbundes für Angewandte Hygiene (VAH) sind alle von der Desinfektionsmittel-Kommission zertifizierten Präparate enthalten.

Veruzid
Virusinaktivierend

Wischdesinfektion
Oberbegriff für Flächendesinfektionsmethoden, bei der eine Flächenbenetzung mit einem in Desinfektionsmittellösung getränktem Tuch erfolgt.

WRMG
Wash- und Reinigungsmittelgesetz

Zweibezugmethode
Verfahren zur Flächendesinfektion
Dabei wird die Desinfektionslösung mit einem geeigneten Reinigungsuntensil (Wechselbezug) auf dem Fußboden ausgebracht und die überschüssige Flüssigkeit mit eine zweiten wieder aufgenommen.

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